Die Idee
Eine meiner (kurzen) Standardtrainingsstrecken ist Ettlingen (Stadt) - Spessart -
Schöllbronn - Völkersbach - Freiolsheim - (dann die atemraubende Abfahrt, die in
legendärer Vorzeit mal ein amerikanischer Transporter mit Pershing 2 nicht ganz
souverän absolviert hat) - Waldprechtsweier - Malsch - Sulzbach (Malsch) - Oberweier
(Ettlingen) - Ettlingen Stadt. Macht für mich ziemlich genau 30 km mit 550 HM.
Soweit, so gut.
Irgendwann in 2002 musste ich in Kuppenheim noch einen Brief abliefern und bin auf dem
Rückweg über Michelbach erneut nach Freiolsheim gefahren. Zurück in der Stammkneipe
(der Ettlinger Vogel) habe ich dann mal
alle mir aus unseren Trainingstouren bekannten Anfahrten auf Freiolsheim notiert
und bin auf sage und schreibe sechs gekommen. Damit jeder mitzählen kann (Reihenfolge
von obiger Strecke aus gegen den Uhrzeigersinn notiert):
- die oben notierte Strecke, im folgenden mit Spessart - Freiolsheim bezeichnet
(der Grund wird später klar), eine relativ lange Anfahrt in mehreren Wellen,
die ich mal als Aufstieg aus dem Albtal notiere. Die Strecke kann aber in einer Variante
von Oberweier aus über Schluttenbach - Schöllbronn auch aus der Rheinebene
gefahren werden und über Neurod - Heuweg - Spessart auch etwas tiefer aus dem
Albtal heraus.
- die Strecke Malsch - Freiolsheim, ein kurzer, recht direkter Aufstieg aus
der Rheinebene mit recht üblem Strassenbelag, mehrere Passagen mit 13%, als
Abfahrt recht gefährlich. Momentan Baustelle, wird endlich repariert.
- die Strecke Waldprechtsweier - Freiolsheim, der kürzeste und folglich
logischerweise steilste Aufstieg. Im Ort anfangs 15%, und nach Beginn des Waldes
lange klar über 10%, die oben schon erwähnte Pershing-Strecke. Da die
inzwischen seit ein paar Jahren komplett neu gemacht wurde, gibt es hier
die beste Abfahrt. Wer die Kurven gut genug einschätzen kann, kann 90 km/h
erreichen, muss aber eine 90°-links schaffen, sonst hat er ein ähnliches Problem
wie damals der Pershing-Transporter.
- die Strecke Michelbach - Freiolsheim. Sie zählt auch zu den drei steilen
Aufstiegen, Malsch vergleichbar, der Belag ist eine noch grössere Katastrophe,
die Abfahrt ist echt gefährlich. Über 200 HM im 10%-Bereich und drüber.
- die Strecke Bad-Herrenalb - Bernbach - Moosbronn - Freiolsheim. Steigung moderat,
kleiner Zwischenanstieg nach Moosbronn, Strasse gut, Abfahrt hervorragend.
- die Strecke Moosalbtal - Moosbronn - Freiolsheim. Längster Anstieg, folglich
Steigung sehr harmlos, Strassenbelag nicht besonders. Wird gerade viel
rumgeflickt und ist momentan teilweise gesplittet.
Malt man dann mal etwas abstrahierend einen Sechs-Stern auf einen Bierdeckel und
versucht ein klassisches graphentheoretisches Problem zu lösen (jede Strecke einmal
auf geschlossenem Weg) findet sich schnell folgende naheliegende Variante:
Man fahre eine beliebige Auffahrt hoch, danach im Uhrzeigersinn (zB.,
geht natürlich auch andersrum) die übernächste herunter und unten in der Ebene
zur nächsten Auffahrt gegen den Uhrzeigersinn zurück. Dann fährt man insgesamt
eine Rosette, für Mathematiker lässt sich mit geeigneten Parametern die Tour als
eine Epizykloide malen. Man bekommt jeder 6 oben genannten Strecken einmal als
Auffahrt und einmal als Abfahrt. Auf den Verbindungsstrecken gibt es
Zusatzhügel, zB. Käppele (siehe Tour de France 2005), Sportplatz Michelbach,
Sulzbach (Gaggenau), Burbach (zweimal) usw. Die Grundidee ist, ohne irgendetwas
in derselben Richtung zweimal zu fahren, auf engstem Raum möglichst viele
Höhenmeter bei möglichst wenigen Kilometern zu sammeln.
Das ganze blieb etwa ein Jahr lang eine Idee, die ich allen Leuten, die es hören
wollten oder nicht (die meisten wollten eher nicht) erzählt habe.
Eine interessante Reaktion gab es von Jürgen Hennig, dem zweiten Vorsitzenden
und für RTF's
zuständigen Cheforgansitors meines Vereins
RSV Concordia Forchheim, der stante pede feststellte, dass bei einer eventuellen
Durchführung als Veranstaltung eine einzige Verpflegungsstelle in Freiolsheim
ausreichen würde!
In 2003 ergab sich dann eine terminliche Gelegenheit und fand sich ein Opfer
(von der Performance her war ich das Opfer, ich meine nur, vom Mitmachen her)
namens Dieter Wilhelm. Die Details dieser Tour gibt es unter
Die Premiere
Die Premiere hatte Mängel in der Streckenführung. Die Landstrasse durch
das Albtal ist zwar nicht mehr gesperrt für Radfahrer wie früher, aber angenehm
ist das Fahren dort auch nicht unbedingt. Eingedenk des Prinzips, Höhenmeter
einzusammeln, liegt der Gedanke, das Albtal durch ein paar Schlenker auf der
östlichen Seite zu vermeiden, recht nahe. Für diese Variante fanden sich
dieselben Fahrer wie für die Premiere im August 2005 zusammen. Allerdings
reichte es dann zeitlich nicht ganz zum 6-fachen Freiolsheimer, wir hatten nur
die ersten 5 Schleifen absolviert. Dafür aber auf dem Albtal-Gegenhang die
Optionsstrecke über den Weithäusleplatz mitgenommen, was die fehlende
Flachstrecke über das Moosalbtal wohl mehr als aufwiegt.
Das war der Stand bis Sommer 2006. Da mein Verein am 02.07.2006 ein
Radrennen veranstaltet hatte, und dadurch mein geplanter Marathon (Schwetzinger
Höllgrund) ausgefallen ist, weil ich beim Rennen als Helfer antreten wollte,
wurde erstmalig über diese Seite die Tour öffentlich ausgeschrieben. Immerhin
8 Teilnehmer fanden sich ein (siehe
Die Gipfelbuch
und machten alle mindestens die ersten 5, einer gar alle 6 Runden, und die Hälfte
hatte die Option Teufelsmühle auch noch mitgenommen.